Foto: Siham Abu Rjeila (53) ist die einzige Überlebende des Angriffs auf ihr Haus in Khuza’a. Ihr Ehemann Helmi (67), ihre Tochter Nahed (38) und ihr Sohn Abbas (20) wurden getötet. Siham schaffte es, Nahed aus den Trümmern zu befreien, aber sie konnte nicht schnell genug ins Krankenhaus gebracht werden. Der Ort war vom Rest Gazas abgeschnitten, tagelang konnten die Krankenwagen Khuza’a nicht anfahren. Am Tag nach dem Angriff legten Nachbarn Nahed auf einen Wagen und schoben ihn drei Kilometer, um aus dem Dorf herauszukommen. Siham begleitete sie. Nahed wurde zur Behandlung nach Ägypten gebracht aber starb dort am 4. August. Siham konnte ihre Tochter nicht begleiten, da ihr die nötigen Dokumente fehlten, um Gaza zu verlassen.

Der Angriff auf das Haus der Abu Rjeilas fand zu Beginn der israelischen Bodenoffensive statt, die Teile des Dorfes in Schutt und Asche legte.
„Sie bombardierten wahllos, bis die Welt nur noch aus Angst und Panik bestand. Die Leute konnten nicht weg, wenn man die Tür erreichte, schossen sie auf die Tür, auf die Fenster. Die Straßen waren leer. Die Nacht war entsetzlich, schlimmer als alles was wir in der Vergangenheit erlebt hatten. Mein Ehemann sagte: Lasst uns beten. Also beteten wir und bereiteten uns auf den Tod vor. Wir führten die rituelle Waschung durch und wir beteten.“ So erinnert sich Siham an die letzten Minuten, bevor ihr Haus beschossen wurde.